Was wären wir ohne Emotionen? Sie machen schließlich einen Menschen mit Gefühlen aus uns. Na gut, bei manchen Menschen ist nicht immer erkennbar, dass sie überhaupt über Gefühle verfügen :-)
Doch wer von uns kennt es nicht, dass die eigenen Gefühlen uns auf einen Schlag überrollen. Dies geschieht meistens sogar, bevor sich unser Kopf und Verstand meldet. Emotionen sind so beeinflussend, dass sie sogar unsere Wahrnehmung beeinflussen.
Du kennst das sicherlich, wenn Du so richtig zufrieden und glücklich bist, ist alles besser und schöner. Deine Stadt in der Du lebst, ist auf einen Schlag so viel schöner als die Tage zu vor, das Essen das Du in diesem Moment genießt, ist das Beste was Du je gegessen hast.
Aber was passiert wenn wir in solch einem Moment auf andere Menschen treffen? Was passiert wenn wir wütend und sauer sind? Oftmals stecken wir in so einem Gefühl von Wut und Ärger fest und kommen nicht heraus. Beleidigen oder Verletzen unser Gegenüber im schlimmsten Falle noch. Um wieder Kontrolle über unsere Impuls zu bekommen, ist es wichtig die Selbstregulierungsfähigkeit zu erlangen.
Was ist Selbstregulierung?
Aus emotionaler Sicht bedeutet es, dass Du deine emotionalen Reaktionen selbst steuern kannst, ganz wie du es möchtest, positiv wie negativ.
Ganz wichtig ist hier zu verstehen, dass es nicht darum geht Emotionen zu unterrücken, sondern zu wissen wann sie dich hindern oder gar lahmlegen und wann sie hilfreich sind.
Ein gutes Beispiel ist hier der Chef der sich fürchterlich über einen Schreibfehler seiner Kolleg:in ärgert. Der Tippfehler in einer Präsentation ist jedoch völlig unbedenklich, da er im Rahmen der Vorstellung niemandem aufgefallen ist, oder gar den Vortrag geschmälert hat. Trotz alledem hält der Chef seinem Mitarbeitenden anschließend einen Vortrag. Diese emotionale Reaktion ist an dieser Stelle völlig unangebracht und führt zu keinem Ziel. Auch wenn die Emotionen echt und stark sind.
Der Chef hingegen hatte die Wahl sich zu regulieren. Einigen Menschen gelingt dies besser, anderen schlechter. Doch jeder von uns kennt diese Situationen, nicht immer müssen sie gezeigt werden, sie können auch nur im Inneren verborgen ablaufen und trotzdem unser Verhalten nachfolgend verändern.
Im folgenden ein paar Tipps wie Du das Selbstregulieren trainieren kannst:
1. Schritt: Erkennen
Erkennen kannst Du nur das was Du kennst. Also frage dich beim nächsten Mal warum Du gerade so ein Gefühl/Emotion spürst.
Ich mache Dir ein Beispiel. Unser oben genannter Chef ist vielleicht so aufgebracht, weil er Angst hat mit diesem Vortrag schlecht dazustehen. Er lässt bei sich selbst bereits keine Fehler zu und hat daher eine niedrige Fehlertoleranz. Er sollte sich daher fragen, haben sie die Ängste realisiert? Gibt es einen Grund die Mitarbeitende zurechtzuweisen?
Frage Dich welche Emotionen hast Du gerade (Wut, Enttäuschung, Ärger...) und Frage Dich dann, ob diese Emotionen mit der Situationen zu tun haben.
2. Schritt: Kognitiver Neubewertung
Diese Methode beschreibt eine Änderung deines Blicks auf das Ereignis. "Meine Mitarbeitende hat den Fehler nicht gemacht, um mich zu ärgern".
Ich habe nichts zu befürchten.
Frage Dich also, was macht das Ereignis mit Dir.
Oftmals erfährst Du über die Analyse deiner Emotionen weit mehr, als die Situation es scheinen lässt.
3. Schritt: Positive Emotionen verändern dein Verhalten
Versuche gerade in schlechten Situationen deine Gedanken auf positive Sichtweisen zu lenken. Die Selbstregulierung ermöglicht Dir deine Gedanken zu kontrollieren und damit dein Verhalten zu beeinflussen. Beherrscht Du dies, bist du zukünftig in schlechten Situationen besser gerüstet und Dich bringt nichts mehr so schnell aus dem Gleichgewicht.
Übung:
Versuche es gern mal aus.
Mein Lieblingsbeispiel ist, dass "Nicht Grüßen" von Kolleg:innen, Mitarbeitenden oder Vorgesetzten. Wie wirkt das auf Dich, wenn Du nicht gegrüßt wirst und man an dir einfach vorbeigeht?
1.) Versuche dir die Emotionen vorzustellen und analysiere Sie von beiden Seiten.
Was macht das mit Dir?
Mögliche Reaktionen könnten sein: Angst nicht gesehen zu werden, unwichtig zu sein, uvm.
2.) Warum kann es sein, dass Du nicht gegrüßt wirst? Versuche dies positiv zu beschreiben.
Beispiele: Versäumnis aus Zeitdruck, Gedankenversunken etc.
Du wirst erstaunt sein, was Du über Dich herausfinden wirst.
Hast Du Lust mehr zu erfahren? Dann schreib mich gerne an.
Liebe Grüße
Marion
Kommentare